Eine Theorie zu Amokläufern...

Eigentlich umfasst diese Theorie viel mehr Bereiche als die Überschrift vermuten lässt. Tatsächlich geht es dabei sowohl um Selbstmord, Amokläufer und ebenso Menschen, die Ihre Familie und anschließend sich selbst umbringen. In gewisser weise schließt es selbst Personen ein, die aus versehentlich oder auch beabsichtigt ihre eigenen Kinder getötet haben.

Sicherlich werden Sie sagen, dass es dabei keinen Zusammenhang gibt, doch ich sehe dies deutlich anders. Für mich selbst ist das auch längst keine reine Theorie mehr, sondern wurde für mich beinahe bittere Realität. Dabei sehe ich es allerdings nicht aus der Perspektive des ,möglichen Opfers, ich sehe dies aus der Perspektive, dass ich beinahe ungewollt zum Täter wurde.

Möglicherweise hat noch niemand so offen über das geschrieben, was ich hier Berichte. Ich kann auch nur aus wenigen Gründen so offen über dieses Thema reden. Zum einen weiß ich, dass es niemals wieder vorkommen wird. Zum anderen da ich definitiv die Ursache und somit auch die Lösung gefunden habe.

 

Meine Geschichte

Die Ereignisse, die ich gleich schildern werde sind erst ein paar Monate vor dieser Erzählung geschehen. Es ging dem ganzen eine Jahrzehnte andauernde Leidensgeschichte voraus, die ich jetzt jedoch bewusst überspringen werde.

Der Morgen hatte gut gelaunt angefangen. Meine Frau und ich standen früh morgens auf und freuten uns auf den neuen Tag. Meine Frau ging bereits vor in unser Home Office und ich folgte kurze Zeit später nach.

Im Home Office angelangt, hatte ich plötzlich keine richtige Lust mehr etwas zu arbeiten und sagte zu meiner Frau, dass ich wieder zurück in unsere Wohnung gehen würde, was ich dann auch tat. Bereits wenige Momente später folgte meine Frau mir hinterher. Sie schrie etwas von "Scheidung" und dass Sie jetzt endgültig ausziehen würde. Dabei hatte zuvor kein weiterer Wortwechsel stattgefunden, der es gerechtfertigt hätte dass es zu einer so drastischen Reaktion kommt.

Zu diesem Zeitpunkt war es mir auf der einen Seite Egal und auf der anderen Seite wurde ich so wütend und verzweifelt wie selten zuvor. Bevor ich aber reagieren konnte, hatte meine Frau bereits das Haus verlassen.

In meiner Verzweiflung ging ich in die Küche um von dort durch das Fenster zu sehen, ob sie wirklich mit dem Auto weg fährt, was sie auch tatsächlich tat. In diesem Moment war es für mich, als würde ich am Ende der Welt stehen. Bei einem Blick in meine Gedanken und Erinnerungen fand ich mich in einem leeren, schwarzen Raum wieder. Es gab dort nichts außer mich und der verzweifelte Wunsch die leere zu verlassen. Es gab in meinen Gedanken keine Zukunft, keine Vergangenheit und auch kein jetzt. Es gab nur eine allumfassende schwarze leere, die mich umschloss und mir den Raum zum leben nahm.

Ich wusste in diesem Moment nur eines. Es muss sofort aufhören! Ich muss mich daraus mit aller Kraft befreien. Ich wusste nicht wieso, aber diese Situation empfand ich für mich selbst als Lebensbedrohlich. Ich wusste, ich muss etwas unternehmen, sonst würde ich sterben. Dabei gab es dafür von außen betrachtet keine Ursache. Aber für mich war klar, ich stecke in einer Lebensbedrohlichen Situation die notfalls mit aller Gewalt beendet werden muss. Die gedankliche Leere in der ich wie gefangen war, musste durchbrochen werden.

Mit dieser Angst, Verzweiflung und gefangen in einem virtuellen dunklen Raum, in dem ich mich ständig angegriffen fühlte und Todesangst hatte, ohne die Möglichkeit der Flucht, übernahmen durch fehlende logische Erklärungen, mehr und mehr instinktive Handlungen meine Entscheidungen. Diese Instinkte wussten nicht, wer der Feind oder Angreifer war, aber sie wussten dass Lebensgefahr herrscht und dies mangels anderer Optionen nur durch rohe Gewalt und Kampf um das nackte Überleben zu bewältigen ist.

An dieser Stelle gab es mehrere Optionen:

  1. Wäre meine Frau im Raum gewesen und hätte es den geringsten Verdacht gegeben, dass meine Frau dafür verantwortlich ist, hätte ich zum Messer im Küchenblock gegriffen und sie sofort getötet. Anschließend hätte ich mich selbst umgebracht, da ich meine Frau über alles Liebe und ohne sie nicht weiterleben wollte.

  2. Wäre ich der Meinung gewesen, die Gesellschaft wäre das Problem gewesen, hätte ich zu einer Waffe gegriffen und so viele Menschen wie möglich getötet, um dieser Leere und dieser Bedrohung in meinem Verstand zu entkommen. Das alles nicht, weil ich Menschen nicht mag, sondern weil es keine andere Option mehr für mich zum überleben gab.
  3. Ich könnte mich selbst töten. Dann wäre diese furchtbare unerträgliche Situation endlich vorbei und ich wäre der Leere und der lebensgefährlichen Situation endlich entkommen.be

Zu diesem Zeitpunkt blieb für mich also nur die Option Nr. 3. Das eigene Leben beenden um zu überleben.

Was völlig unsinnig klingt, macht plötzlich Sinn, wenn man sich folgendes vor Augen führt. Befindet man sich in einer Lebensgefährlichen Situation, sucht der Verstand nach der Ursache. Einem möglichen Angreifer, oder einer anderen Bedrohung. Was aber, wenn man die Bedrohung zwar spürt, aber deren Herkunft nicht erfassbar ist? Man kann sich nicht verteidigen und die Gefahr bleibt bestehen. Wenn man nicht durch logische Handlungen reagiert, übernimmt irgend wann das Unterbewusstsein und zwingt einen, auf irgend eine weise diese Gefahr zu beseitigen. Mangels eines Gegners bleiben also nur noch Gegenstände in der Wohnung und letztlich man selbst. Zu diesem Zeitpunkt befindet man sich nicht mehr an einem Punkt wo man die Bedrohung durch Logik finden kann. Zu diesem Zeitpunkt geht man auf alles und jeden Los, in der Hoffnung, dass die Ursache schon dabei sein wird. Und wenn alles andere ausgeschlossen wurde.... auf sich selbst.

Ich stand also in der Küche vor dem Messerblock, nahm das größte Messer mit festem Griff aus dem Messerblock und stellte mir vor, wie das Messer durch meine Rippen in mein Herz eindringen würde, um mein Leben zu beenden. Doch ich wollte nicht sterben. Ich wollte mich auch nicht verletzen. Ich wollte nur diese unerträgliche Gefahr und leere hinter mir lassen und dieser Situation, welche zwischenzeitlich unerträglich wurde, entkommen. Also legte ich meine linke Hand auf das Schneidebrett vor mir. Ein Stich mit der Klinge quer durch meine Hand würde diese Situation sicherlich beenden. Oder nicht?

Mit all meiner Kraft holte ich mit dem Messer aus und legte alle Wut, Hass, Verzweiflung und Todesangst in diese eine Bewegung, die das Messer Richtung Schneidebrett und meiner linken Hand beschleunigte. Ein kurzes aufblitzen eines Gedanken kurz vor der unvermeidlichen Durchtrennung mehrerer Sehnen und Knochen meiner Hand, gelang es mir in einer letzten Kraftanstrengung meines Verstandes, die Hand unter dem Messer weg zu reißen, nur wenige Millisekunden, bevor sich das scharfe Küchenmesser durch das hölzerne Schneidebrett bohrte und dies in zwei teile spaltete.

Auf der Flucht vor mir selbst ließ ich das Küchenmesser zurück und rannte durch das Wohnzimmer. Die Situation, die Angst und das Gefühl heute und jetzt zu sterben folgte mir allerdings hinterher. Immer noch war keine Ursache und kein Angreifer zu finden. Es musste also an mir selbst liegen. Faktisch kann ich es nur beenden, wenn ich mich selbst töte. Doch ich wollte nicht sterben. Und dies gleich aus zwei Gründen. Zum einen wollte ich schlicht und ergreifend nicht sterben und zum anderen hatte ich meiner Frau versprochen sie nicht alleine zu lassen. Daher tat ich das einzige, was nicht mit meinem Tot enden würde... Ich schlug mir selbst mit der Faust gegen den Kopf. Ich hämmerte regelrecht auf meinen Kopf ein, bis ich begann, Gegenstände wie die Autoschlüssel dazu zu verwenden. Alles mit nur einem einzigen Ziel: Zu überleben in dem ich mich selbst K.O. Schlage.

Doch auch dies half nicht. Daher flehte ich meine Frau mit der letzten Kraft die ich hatte per SMS an, wieder zurück zu kommen. Ich wusste nicht wieso, doch ich wusste ich kann anders nicht überleben.

Nach einiger Zeit kam sie tatsächlich unter einer Bedingung zurück. Diese war gemeinsam sofort das Haus zu verlassen, was wir dann auch getan haben.

Wir verließen das Haus, fuhren zusammen zu einer nahegelegenen Konditorei und setzten uns dort im freien zusammen hin und redeten. Danach geschah etwas, das ich so nicht erwartet hätte. Die Dunkelheit verschwand. Ebenso die Angst, die Aggression und die Wut. Der Nebel in meinen Gedanken lichtete sich und die Ereignisse der letzten Stunde wurden zu einem unerklärlichen Mysterium.

In dem folgenden Gespräch stellten wir fest, dass wir beide an diesem Morgen gute Laune hatten, und das wir beide unabhängig voneinander plötzlich schlechte Laune bekamen, schon bevor wir uns im Home Office getroffen hatten. Das war der Zeitpunkt, wo wir uns zum ersten mal die Frage stellten: "Passiert sowas eigentlich nur, wenn wir Zuhause sind?"

Auf diese einfache Frage folgten noch viele weitere Fragen, die wir uns auf diese weise zuvor noch nie in den Sinn gekommen wären. Wir begannen bei all unseren Krankheiten, Problemen und Streits die Gemeinsamkeit zu suchen und fragten uns nicht mehr, "Wieso ...?" sondern "Wo ....?".     

"Wo begann der Streit?",
"Wo begannen die Kopfschmerzen oder Migräne?"
"Wo waren wir, als wir schlechte Laune bekamen?"
"Wo waren wir, als wir Muskelkrämpfe hatten?"
"Wo waren wir als wir uns das leben nehmen wollten?"

Die Antwort war einfach: Zuhause, im Auto, bei der Arbeit, beim Einkaufen, im Restaurant....  Alles in Innenräumen. Niemals im freien.

Dieser Tag, war der letzte Tag an dem ich Depressionen hatte. Der letzte Tag an dem ich an Selbstmord dachte und der letzte Tag an dem ich mit meiner Frau gestritten habe. Ebenso der letzte Tag an dem ich Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen. Migräne, Angststörungen, Wutausbrüche oder Muskelkrämpfe hatte.

Und es war der letzte Tag an dem ich dachte es ist meine eigene Schuld und man kann nichts dagegen unternehmen.

 

Die Theorie

Über Wochen, Monate, Jahre und Jahrzehnte sind wir in Innenräumen Substanzen ausgesetzt, die den Körper und Geist beeinträchtigen oder schädigen. Eine immer wiederkehrende Gefahr, die wir nicht bewusst war nehmen können. Für unseren Körper und unser Unterbewusstsein stellt dies allerdings in manchen Konzentrationen eine reale Gefahr dar. Eine Gefahr die wir nicht sehen, riechen, schmecken oder fühlen können. Unser Körper kann uns also Lediglich ein Gefühl vermitteln. Ein Gefühl des Unwohlseins und der Furcht. "Etwas stimmt nicht!", doch was?

Mangels unserer sensorischen Fähigkeiten stehen wir nun an einem Ort, an dem eine reale Gefahr existiert. Nicht akut, aber man sollte sich hier nicht langfristig aufhalten. Doch wir wissen das nicht. Wir beginnen die Angst, die Unruhe, die Frustration und die Müdigkeit zu ignorieren. Die schmerzen im Kopf, in den Gelenken und auf der Haut, die Entzündungen, den Stress und die psychischen Probleme schreiben wir anderen Ursachen zu. Wir kämpfen gegen die Symptome an, mit der uns unser Körper versucht, von diesem Ort fern zu halten. Mit denen er uns wissen lassen will, hier stimmt etwas nicht.

Doch wir haben unser leben lang gelernt, unserem Instinkt nicht nachzugeben. Unseren Gefühlen nicht zu vertrauen. "Reiß dich zusammen!", "Da ist doch nichts!", "Bleib ruhig sitzen!", "Das bildest du dir ein!", "Das ist deine Schuld!", "Du bist einfach faul!".

Also bleiben wir an dem Ort, der uns krank macht. Wir versuchen die Symptome zu verschleiern, zu ignorieren und zu behandeln. Wir nutzen Medikamente, Duftkerzen, Raumsprays, Lufterfrischer, Raumluftfilter, Klimaanlagen mit Umluft, Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, UV-Entkeimung, Masken, Waschmittel, Heizungen und andere Schutzausrüstungen, da wir merken, "Es stimmt etwas nicht!" Wir dichten unsere Häuser immer weiter ab, damit keine Schadstoffe, kalte Luft oder warme Luft von außen eindringen. Keine Pollen, keine Viren, keine Bakterien...... und keine frische Luft. Wir fahren von Arzt zu Arzt auf der Suche nach Hilfe, doch was wir erhalten ist nur die Gewissheit: "Das ist nun mal so.... ", "Das haben andere Menschen auch...", "Krankheiten werden nun mal im Alter häufiger".

Mit viel Glück schlägt noch jemand vor, mehr Zeit im freien zu verbringen. Also verbringen wir im besten Fall nicht mehr 99,9% unseres Lebens in Innenräumen sondern nur noch 90% oder 80%. Und selbst wenn wir die Fenster öffnen, so kann diese geringe Menge niemals das über Jahrzehnte geschaffene Problem im Innenraum beheben. Also resignieren wir und nehmen die Symptome und die Krankheiten als gegeben hin. Etwas das nun mal so ist, und für das es keine Heilung gibt. Schließlich haben Körperliche schmerzen, Ausschläge, Allergien, Entzündungen, Depressionen, Angststörungen, Borderline und ADHS ja eh nichts mit der Luft zu tun. Doch genau hier liegt der Fehler. Die Luft ist für unser überleben wichtiger als die Nahrung. Immerhin macht die Luft mehr als 70% der Masse aus, die wir täglich in unseren Körper aufnehmen, um daraus Energie für das Leben zu gewinnen, während nur 30% aus Nahrung besteht.

Deshalb sollten wir folgendes tun: Alle Fenster weit aufreißen. In jedes Fenster einen Ventilator stellen, die ganzen schädlichen Substanzen die wir selbst über Jahrzehnte in unser Haus, unser Schlafzimmer, unser Auto unser Büro und unseren Arbeitsplatz getragen und dort zusammen mit uns eingeschlossen haben nach draußen lüften. Und das nicht nur kurz sondern dauerhaft. Selbst im Auto sollten wir nicht auf die Lüftung vertrauen sondern zusätzlich ALLE Fenster öffnen. Wir sollten Innenräume meiden und uns möglichst nur kurz dort aufhalten. Alle Duftstecker, Raumsprays, Reinigungsmittel, Waschmittel, UV-Entkeimer, Luftbefeuchter, Luftentfeuchter und Parfüms ins freie verbannen. Raus mit dem Zeug aus den Räumen, in denen wir unbewusst all diese Stoffe über Jahrzehnte einatmen, die wir nicht einmal freiwillig trinken würden.

Und wir sollten aufhören uns selbst einzureden, dass es unsere Schuld ist. Das ist es nicht! Wir sollten uns nicht fragen, wer Schuld daran ist, wir sollten uns die Frage stellen, ob es an dem Ort liegt, an dem Raum, an der Klimaanlage, an der Lüftung? Auch wenn andere nicht sofort gleiche Symptome haben, so wird dennoch jeder von der Luftqualität im Innenraum beeinflusst. Es ist lediglich eine Frage der Zeit und der Art der Krankheit die man dadurch entwickelt.

Fühlt man sich an einem Ort unwohl, sollte man diesen sofort Lüften und im Zweifel verlassen. Und wenn man sich streitet, sollte man sich die Frage stellen: "Ist das unsere Schuld, oder liegt es doch eher an der Umgebung die uns beeinflusst?"

Und auf keinen Fall sollte man denken dass man jemals zu viel Lüften könnte. Gehen Sie davon aus, dass man niemals genug lüften kann!