Unsere Atemluft

Die Luft, von der wir täglich etwa 11.000 Liter ein- und ausatmen, besteht aus einer Vielzahl verschiedener Bestandteile. Leider sind einige davon in bestimmten Konzentrationen gesundheitsschädlich.

Viele dieser gesundheitsschädlichen Bestandteile wurden durch menschliche Aktivitäten in der Atmosphäre angereichert. Wissenschaft und Politik neigen dazu, diese Stoffe einzeln zu betrachten und Grenzwerte oder Empfehlungen für einzelne Komponenten zu veröffentlichen. Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass diese Bestandteile nicht isoliert in der Atemluft vorkommen. Selbst wenn die Konzentration eines einzelnen Stoffes noch keinen Schaden verursacht, kann eine Kombination verschiedener Substanzen bereits bei wesentlich niedrigeren Konzentrationen schädlich sein, als es ein einzelner Stoff wäre. Daher sind gesetzliche Grenzwerte nur bedingt aussagekräftig, da sie die gleichzeitige Anwesenheit anderer Schadstoffe oft nicht berücksichtigen.

Hauptbestandteile der Atemluft

Bezeichnung Anteil Schädlich ab
Stickstoff
N2
78%
Sauerstoff
O2
21% 50%
Argon
Ar
0,93%
Kohlendioxid
CO2
0,04%
(400 ppm)
Neon
Ne
0,0018%
(18ppm)
Helium
He
0,0005%
(5 ppm)
Methan
CH4
0,0002%
(2 ppm)
Krypton
Kr
0,0001%
(1 ppm)
Wasserstoff
H2
0,00005%
(0,5 ppm)
Xenon
Xe
0,000009%
(0,09 ppm)
Ozon
O3
0,000004%
(0,04 ppm)
0,00001%
(0,1 ppm)
Stickstoffmonoxid
NO
0,000002%
(0,02 ppm)
0,00002%
(0,2 ppm)
Schwefeldioxid
SO2
0,000002%
(0,02 ppm)
0,00001%
(0,1 ppm)
Ammoniak
NH3
0,000001%
(0,01 ppm)
0,0025%
(25 ppm)
Kohlenmonoxid
CO
0,0001%
(1 ppm)
0,0009%
(9 ppm)
Stickstoffdioxid
NO2
0,000002%
(0,02 ppm)
0,00002%
(0,2 ppm)
Schwefelwasserstoff
H2S
0,0001%
(1 ppm)
0,001%
(10 ppm)
Radon
Rn
0-40 Bq/m³ in Luft
0-100.000 Bq/m³ im Boden
4 pCi/L
(148 Bq/m3)
Flüchtige Organische Verbindungen
VOC
Feinstaub
PM1
Feinstaub
PM 2.5
Feinstaub
PM 10

Auswirkungen auf unsere Gesundheit

Besonders auffällig ist, dass die giftigsten Gase bereits in geringsten Mengen Auswirkung auf unsere Gesundheit haben.

Neben den gut erforschten Kurzzeitwirkungen gibt es aber auch viele weitere Langzeitwirkungen von zu hohen Schadstoffkonzentrationen.

Während kurzzeitig stark erhöhte Konzentrationen der meisten Stoffe als Reizung der Atemwege, Kopfschmerzen, Schwindel und möglicherweise brennen der Augen wahrgenommen werden, sind die Symptome bei chronisch leicht erhöhten Werten sehr viel unscheinbarer und können schnell mit anderen Krankheiten verwechselt werden.

Das Problem mit den Grenzwerten

In wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass Konzentrationen von 1000 ppm CO2 bereits gesundheitliche Auswirkungen auf viele Menschen haben können. Hierbei sind nicht nur vorübergehende Effekte wie Konzentrationsstörungen und Müdigkeit zu beachten, sondern auch langfristige körperliche Schäden, wie beispielsweise Entzündungsreaktionen und eine Schwächung des Immunsystems.

Es ist jedoch zu beachten, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht erst ab einer Konzentration von 1000 ppm auftreten müssen. Bei längerer Exposition und abhängig von individueller Veranlagung sowie möglichen anderen Luftschadstoffen können die ersten Symptome und Gesundheitsschäden bereits bei niedrigeren Konzentrationen auftreten. Die in Studien genannten Werte geben lediglich Schwellen an, ab denen generell mit Schädigungen zu rechnen ist, und nicht den Punkt, ab dem individuelle Probleme beginnen.

Daher betrachten wir es als problematisch, wenn die Regierung Grenzwerte festlegt, die suggerieren, bis zu diesem Punkt seien keinerlei gesundheitliche Probleme zu erwarten. Es erscheint unwahrscheinlich, dass bei einer Konzentration von 1000 ppm viele Menschen nachweislich gesundheitliche Probleme entwickeln, während bei 999 ppm keine Auswirkungen zu verzeichnen sind und die Situation als sicher angesehen wird.

Bei älteren CO2 Skalen begann der Gelbe Bereich bei 5.000 ppm, später bereits bei 2.500 ppm. Kurz darauf wurde der Bereich auf 1.400 ppm gesenkt, etwas später auf 1.000 ppm.

Derzeit (2024) beginnt bei den neuesten Geräten der gelbe Bereich bereits bei 700 ppm, während 1.000 ppm bereits als "inakzeptabel" und 1.400 ppm als Warnstufe angesehen wird.

Dieses Beispiel von CO2 zeigt, wie sich Grenzwerte, die früher als sicher galten, heute als viel zu hoch und bereits Gesundheitsschädlich eingestuft wurden. Dies betrifft aber nicht nur CO2, sondern auch alle anderen Schadstoffe.